das Eingangsposting lautete :

Eine grosse Lichtung, die von Brombeeren umstanden ist.
Man könnte es das Lager nennen. Hier sind der Frischbeutehaufen und die Baue aller Katzen verteilt. Neue tote Katzen dürfen sich hier einen Bau suchen.

<-- Sternenwiese
Uferlichte trabte noch immer. Sie würde am liebsten weiter, immer weitergehen, aber da wäre irgendwann die Grenze. Nicht einmal der SternenClan war grenzenlos. Ihr fiel Sonnengold ins Auge. Sollte sie...? Mit entschlossenen Schritten ging sie auf die Kriegerin zu und setzte sich neben sie, einfach nur, um nicht allein zu sein. Lange hatte sie sich nicht mehr so einsam gefühlt.

Sonnengold
Die Kätzin bemerkte dass Uferlicht auf die Brombeerlichtung trat. Als die braun-weiße dann mit entschlossenen Schritten auf Sonnengold zukam hob sie den Kopf und schaute die Kätzin an. "Was ist ?" fragte sie, als Uferlicht sich einfach neben sie setzte.

Uferlicht zuckte mit den Schultern. "Ich wollte Gesellschaft." Sie sah ebenfalls Sonnengold an. "Soll ich wieder gehen?", fragte sie und ihre Augen blickten sie offen an. Sie würde sich freuen, bleiben zu dürfen.

Sonnengold
Die Kätzin blieb still. "Nein, du kannst bleiben" miaute sie dann schlussendlich und wunderte sich selbst darüber, dass sie dies sagte. Es war selten, dass Sonnengold Gesellschaft wollte.

Uferlicht nickte dankbar und schloss die Augen. Sie genoss es, nicht in Einsamkeit dazusitzen. Es war schön, jemanden zu haben, bei dem man unbedenklich anfangen konnte zu träumen. Sie glaubte, dass Sonnengold, so abweisend sie auch sein konnte, nur die Nähe zu jemandem suchte, der ihre Probleme nachvollziehen konnte. Weiterhin mit geschlossenen Augen erhob sie ihre Stimme. "Ich möchte mich entschuldigen...", fing sie an und unter ihren Lidern war schwarzer Nachthimmel, gesprenkelt von tausenden Sternen.

Sonnengold
Nun wandte sie ihren Blick von Uferlicht ab und während sie in den Himmel schaute verengten sich ihre Augen. Ob es bald soweit ist und sie los gehen muss ? Doch sie wurde aus ihren Gedanken gerissen als Uferlicht anfing zu sprechen. "Warum möchtest du dich entschuldigen ?"

"Ich habe dich falsch eingeschätzt. Ich habe gesagt du bist böse, ohne dich zu kennen..." Mit einem entschuldigenden Ausdruck suchte sie Sonnengolds Blick, damit sie sehen konnte, ob die Kätzin ihr auch wirklich verzieh.

Sonnengold
Ihr Blick blieb weiterhin in den Himmel gerichtet. "Viele hier denken ich sei komisch. Und das stimmt auch. Also musst du dich nicht dafür entschuldigen, es ist normal." miaute sie, während sie dem Blick von Uferlicht gekonnt auswich. Sonnengold hatte jetzt keine Lust jemandem in die Augen zu schauen.

"Aber fair ist es auch nicht. Sie kennen dich alle nicht, wieso sollten sie über dich urteilen dürfen? Das wäre ungerecht." Uferlicht merkte, wie die Kätzin es vermied sie anzusehen. Es störte sie zwar nicht, aber ihr wäre es obere gewesen, Sonnengold in die grünen Augen sehen zu können, während sie sich entschuldigte.

Sonnengold
"So sind die Katzen. Alles was ihnen unbekannt und anders ist macht ihnen Angst. Sie halten sich davon fern." miaute sie und ein dunkler Ausdruck legte sich auf ihr gesicht, während sie Uferlichts Blick immer noch auswich.

"Trotzdem. Wir sind im SternenClan, da muss man doch Toleranz erwarten! Sonst wären wir alle längst beim dunklen Wald und das sind wir nicht...", entgegnete Uferlicht und wusste nicht, wie sie diese Aussagen zerschlagen konnte. Sonnengold tat ihr so unglaublich leid!

Sonnengold
Nun blickte sie Uferlicht an. Sonnengold half dem Wald der Finsternis - sie spionierte ! Aber das wusste hier niemand, und niemand würde es jemals erfahren. Bereute sie diese tat ? Sie wusste es nicht.
Mit einem nichtssagenden Ausdruck in den Augen miaute sie "Wer weiß wie lange es den SternenClan noch gibt."

Uferlichts Mund wurde trocken. Was? Der SternenClan wird bestehen, komme was wolle! "Wie meinst du das?", fragte sie, als Sonnengold sie zum ersten Mal ansah.

Sonnengold
Die Kätzin schüttelte nur den Kopf. "Wir wissen nicht wie stark der Wald der Finsternis ist. Was ist, wenn sie bald durch die Grenze brechen ? Auch wissen wir nicht, wie viele sie sind. Immer hin kommen mehr Katzen zum Wald als in den SternenClan. Wir sind zu wenige." miaute sie als Antwort.

"Aber das geht nicht! Es war immer ein Gleichgewicht zwischen Gut und Böse, es kann nicht jetzt einfach anders sein. Die Barriere wird halten, sie hat uns bis jetzt beschützt, also wird sie es auch weiterhin tun", meinte Uferlicht, Furcht schwang in ihrer Stimme mit und brachte sie leicht zum zittern.

Sonnengold
Ihr Blick lag noch immer auf Uferlicht, welche nun zitterte. "Glaubst du wirklich, dass in diesen Zeiten ein Gleichgewicht herrscht ? Ich habe das Gefühl, dass es schon lange nicht mehr so ist. Tigerstern und Habichtfrost haben damals gewonnen und wahrscheinlich dafür gesorgt, dass es kein Gleichgewicht mehr gibt." Sonnengold schnaubte "Was meinst du, warum bin ich hier, auch wenn ich damals schlimme Sachen getan habe ? Weil der SternenClan verzweifelt war und mich aufgenommen haben, einfach nur weil ich noch an sie glaubte. Wären es nicht solche Zeiten würde ich wahrscheinlich im Wald der Finsternis hocken." murrte sie.

Uferlicht schüttelte ungläubig den Kopf. "Es gibt noch Hoffnung!", widersprach die Kätzin und straffte die Schultern. "Der SternenClan besteht noch und solange an uns geglaubt wird, werden wir nicht untergehen!"

Sonnengold
"Denkst du das wirklich ?" fragte die Kätzin Uferlicht "Die Katzen glauben zwar an den SternenClan, aber das macht uns nicht stark oder schwach. Das entscheidet nur ob wir neue Mitglieder bekommen. Den Kampf hier oben führen wir wie die normalen Clan-Katzen aus. Wir werden nicht durch irgendeinen Glauben gestärkt. Wenn mans so sieht, leben wir hier oben nur ein normales zweites Leben." miaute sie und ihr Blick ging über die Lichtung. "Und wenn wir in der Unterzahl sind, haben wir keine Chance."

"Aber die Barriere! Da ist noch niemand durchgekommen!", versuchte Uferlicht sich zu verteidigen. Wenn Sonnengold so mit ihr redete, hatte sie das Gefühl ein kleines Junges zu sein, das unwissend herumsaß.

Sonnengold
Nun blickte sie Uferlicht feste in die Augen. Während ihre eigenen keinerlei ihrer Emotionen oder Gedanken zeigen miaute sie "Aber es wird bestimmt nicht mehr lange dauern. Ich habe da so ein Gefühl im Magen."

"Und das... das kann wirklich passieren? Dann müssen wir bereit sein! Wir müssen", sie schluckte, "trainieren um das aufzuhalten. Und unbedingt mehr Katzen auf unsere Seite ziehen. Sonst werden wir untergehen..." Sie hielt dem Blick stand, den Sonnengold ihr schenkte.

Sonnengold
Die Kätzin schüttelte nur erneut den Kopf. "Training ... haben wir schon genug gehabt. Und man kann keinen dazu zwingen sich dem SternenClan anzuschließen, denn jeder wählt seinen Weg selber."

"Ist das nicht die Taktik der anderen?", fragte Uferlicht trocken. Sie wollte die Katzen ja nicht zwingen. Lediglich... überreden. Irgendwie musste man die Bösen ja besinnen können. In jedem steckte schließlich ein Fünkchen Gutes.

Sonnengold
Die Kätzin seufzte. Uferlicht schien es nicht zu verstehen. "Man darf den Weg der lebenden nicht entscheiden. Man darf sie nur etwas führen und ihnen hilfe geben. Doch ihren Weg und ihr Schicksal müssen sie selbst entscheiden."

"Aber..." Uferlicht gab es auf. Der SternenClan würde untergehen und keiner konnte etwas dagegen machen. "Wie.. wie lange glaubst du kommen wir noch so durch?", fragte die Kätzin Sonnengold und schluckte betreten.