das Eingangsposting lautete :

Man könnte die Steinsenke das Lager des Waldes nennen. Es gibt vereinzelt in der erdigen Senke Steinbrocken und Büsche, wo sich die Katzen Baue machen.

Todesengel
Sie meinte: "Ja, das stimmt. Nur leider hat man so selten die Möglichkeit... Alle sind speziell und dürfen nicht umgebracht werden." Sie machte ein genervtes Gesicht. Dann bleckte Todesengel die Zähne. "Und wie mich das wahnsinnig macht." Ihre Stimme funktionierte wieder, klang nun tief und grollend.

Federschrei grummelte. "Ja.. Und es ist schon wieder so lange her, seit ich jemanden umgebracht habe", murmelte er betrübt, er hätte sich so über Sternenschimmers oder Otterschweifs Tod gefreut. Todesengel sprach wieder normal. "Das klingt doch schon besser!" Er bezog sich auf ihre Stimme, die nun nicht mehr so schrecklich freundlich war.

Todesengel
Die Kätzin grummelte. "Du hattest bestimmt mehr Gelegenheiten, jemanden zu töten, als ich." Sie rümpfte die Nase. "Wenn wir endlich die Barriere wegkriegen, können wir vielleicht den SternenClan angreifen. Und wenn diese totalen Spatzenhirne endlich weg sind, können wir auch den SonnenClan umbringen. Und dann gibt's sicher noch ein paar Hauskätzchen und Streuner. Das wäre doch grossartig."

"Mehr, aber zu wenige..", erwiderte Federschrei grimmig und horchte auf. Ja, wenn die Barriere weg wäre... "Guter Plan, nur leider ist sie noch da. Ich habe das eigenpfötig vor einigen Augenblicken... getestet. Und denk nicht, wir hätten nicht alles versucht, sie wegzubringen..."

Todesstern
"Natürlich habt ihr alles ausprobiert. Ich weiss." Sie knurrte und rollte mit den Augen. "Aber irgendetwas hat noch keiner ausprobiert, irgendwie muss es ja gehen." Sie kam zurück zum Thema Töten. "Hier gibt's zu wenige Katzen zum Töten und die meisten bekommst du", sie machte ein kleines Schmollgesicht.

"Ja, es wird einen Weg geben, wie wir den SternenClan stürzen können, dann schaffen wir das schon. Hoffe ich jedenfalls für den, der die Barriere erfunden hat..", knurrte Federschrei und gab somit indirekt ein Versprechen. "Oh, ja, ich weiß. Und ich bin sehr froh darüber. Glaub mir, wenn es nicht so viele Verräter gäbe, die ich umbringen dürfte, würdest du nicht mehr leben..."

Todesstern
"Ich denke, dann würden generell nur noch wenige von und leben." Sie knurrte. "Wer auch immer diesen Wald erschaffen hat, hätte ein paar Schwächlinge und Verräter dazu erfinden müssen." Sie seufzte und meinte: "Sollte ich diesen Jemanden jemals treffen, wird er das büssen."

"Oder überhaupt nur mehr einer. Das macht einen auf Dauer verrückt, seine Triebe zu unterdrücken.. Wie halten diese Hanseln von der anderen Seite das aus? Diese Friede-Freude-Sonnenschein-Einstellung? Mir Blümchen und hell und haaa..." , Federschrei stieß verächtlich Luft zwischen den Zähnen aus. "ich würde ihn zerreißen.. bis er nur noch aus Fetzen besteht und dann ist meine Lust vielleicht zehn Minuten gestillt."

Todesengel
Die Kätzin wusste nichts mehr zu sagen. In ihren Augen sah man die Gier, doch ihre Stimmbänder erzeugten keinen Ton. Sie nickte bloss zustimmend und stellte sie das von Federschrei beschriebene Bild vor.

Todesengel antwortete nicht, aber ein leises Rascheln von Fell sagte ihm, sie hatte wahrscheinlich zustimmend genickt. "Schöne Vorstellung, was? Am besten sein Kopf liegt dre Fuchslängen entfernt, das Blut strömt um deine Pfoten und du hörst das Fließen, spürst, wie es an deine Beine schwappt, es leckt daran und du schmeckst es schon in der Luft, ein metallischer, salziger Geschmack, und doch ist dein Maul gefüllt mit dem süßlichen Blut der Leiche vor dir, überall kleben Fellfetzen, und du schließt die Augen, ein Grinsen aufgesetzt und riechst zufrieden in der Luft, lauscht der Stille, die einkehrt, nach den beruhigenden, anregenden Schreien, dem Flehen, winseln und betteln. Und dann, dann ist Ruhe und du genießt es, lässt alles Revue passieren..."

Todesengel
Die Gier in ihr wuchs immer mehr an. Sie hätte beinahe Federschrei angefallen, nur, um Blut spritzen zu sehen. Dann lockerte sie sich und meinte leicht angespannt: "Hör doch auf. Die Möglichkeit wird nie kommen."

Federschrei grinste. Beinahe konnte er hören, wie sich ihr Atem bruchstückhaft verschnellerte. "Darf man nicht einmal mehr träumen? Von den herausragenden Knochen, Kratzern und verrenkten Beinen? Herausgerissenen Augen? Abgebissener Zunge? All diese wunderbaren Sachen, die man mit seinem Folteropfer machen würde? Oder, wenn man ihm die Krallen... entfernt. Nach und nach den Schwanz verkleinert.. All diese tollen Sachen, begleitet von diesen Schwüren, dass man gehasst wird? Und dann noch dieser delikate Angstgeruch.. mhhhm", machte Federschrei provokativ. Er wusste, sie machte es genauso verrückt dies zu hören, wie er sich zusammenreißen musste, all das nicht auszuführen, was er sprach.

Todesengel
"Na komm, es macht dich doch selber fast verrückt, das zu erzählen. Ich renn gleich durch die Clans und zerfetz alles, was ich finde!" Es war eine Aufforderung für den anderen, aufzuhören, doch Federschrei würde das nicht tun, es war nicht seine Persönlichkeit. Wobei, vielleicht würde er es tun, allzu vorhersehbar war er ja nicht.

Federschreis Miene veränderte sich. "Ich soll aufhören? Und wieso? Wenn du anfängst Amok zu laufen, dann ist dass nur etwas gutes. Renn doch durch die Clans, töte alle.. Ich helfe dir dabei. Sie werden Angst haben. Die Jungen kreischen, die Königinnen denken, sie können sie verteidigen, aber man spürt ihre Furcht, ein Quieken, dass anstatt eines Knurren aus ihren Lefzen dringt... Oh, ja.. Die Krieger, die großen Krieger, wehrlos und schwach, keine Chance gegen UNS!"

Todesengel
"Dumm nur, dass wenn ich Amok laufe, die Katzen hierher kommen. Und hier herrscht Todesstern. Und die wird uns die Katzen nicht endgültig töten lassen, oder?" Sie selber fand den Gedanken, durch die Katzen zu rennen und alles abzuschlachten, sehr verlockend, doch sie hatte Disziplin genug, auf Todesstern zu hören.

Federschreis Atem ging wieder runter, er beruhigte sich. "Ja", murrte er genervt. Aber wieso wollte er Todesengel dann nicht umbringen? Sie war in Reichweite, und zwar nicht nur jetzt, sondern für die nächste Zeit. Und trotzdem war er nicht gewillt, die Kriegerin zu töten.

Todesengel
Die Kätzin legte den Kopf schief. Sie überlegte. "Wieso tötest du eigentlich nicht einfach mich? Oder zum Beispiel Löwenkrieg oder wen auch immer, kommt ja nicht so drauf an. Ich meine, wir sind ja immer hier, oder? Vor deiner Schnauze."

"Man will immer das, was man nicht haben kann und weiß erst zu schätzen, was man hatte, wen es fort ist...", murmelte Federschrei leise. "Ganz so töricht bin ich nicht, Todestern würde mir das Fell über die Ohren ziehen, und selbst ich komme nicht gegen sie an. Zumindest will ich es nicht herausfordern. Das ist rein taktischer Vorteil. Und, woher sollten wir auf die schnelle eine neue Traumbesucherin auftreiben?" , fragte er Zwinkernd und griff auf ihr Argument zurück.

Todesengel
"Was?" Erst mal war da die Tatsache, dass Federschrei etwas poetisches gesagt hatte, dann war da noch, dass das überhaupt nicht zu ihrem Thema passte. Sie erwiderte: "Deshalb ist sie auch Anführerin geworden." Sie grinste, als er ihr Argument aufgriff. "Da hast du allerdings recht."

Federschrei schüttelte den Kopf. "Vergiss es..." Er schaute Todesengel an, zumindest war es so, als täte er es und dann zuckte er mit den Schultern. "Irgendwer muss unseren Haufen schließlich anführern..." Es war nicht so, als würde er nicht diesen Posten anstreben, aber er wollte es nicht darauf anlegen, bei der Anführerin in Ungnade zu fallen. "Sag ich doch", grinste er.

Todesengel
Es war schon seltsam, dass Federschrei sie direkt ansah, mit blinden Augen. Eigentlich sah er sie nicht an, aber irgendwie doch. Aber daran hatte sie sich schon gewöhnt.
Sie erwiderte: "Tja, so wird es wohl sein. Eines Tages wird einer stärker sein als sie." Sie strebte das Ziel selber nicht an, doch Federschrei würde sie das durchaus zutrauen. Sie grinste zurück. "Dann sind wir uns ja einig."

Federschrei nickte. "Und bis es so weit ist, wird sie uns anführen... Und wir werden ihr folgen, in jeden Krieg, einfach aus Überzeugung.. Ich denke, es liegt nicht an ihr als Person, sondern eher als Personifikation unserer Gemeinsamkeiten. Du weißt was ich meine", meinte der graue Kater. Natürlich wollte er Anführer werden, und eines Tages würde er das auch, aber bis dahin dauerte es noch.

Todesengel
"Sie steht für alles, was den Wald der Finsternis darstellt." Sie war sich nicht sicher, ob es das war, was Federschrei meinte, doch sie nahm es an. Sie nickte. "Eines Tages wird es sich ändern."

Und obwohl es um die Anführerin ging, konnte er nicht anders und musste grinsen. Mit jedem ging es zu Ende und dass brachte Federschrei zum Lächeln. Ihn erfüllte es mit Freude, dieses Vergehen zu erleben, etwas, was ihn zu dem machte, wer er war. Kein Guter.

Todesengel
"Auch du wirst vermutlich irgendwann sterben. Höchstwahrscheinlich vor mir." Hoffentlich hatte sie dieses Grinsen und den freudigen Blick richtig gedeutet. Und hoffentlich war sie damit nicht auf Federschreis Schweif getreten.