das Eingangsposting lautete :

Ein kleiner Wasserfall unweit des Mondsees. Die Umgebung ist grasig, wenig Bäume und Büsche sind vorhanden.

"Wieso bist du weg von ihnen?" Es muss ja ein verdammt guter Grund sein, wenn er so angefressen ist... Karon war in der Ansicht zwiegespalten. Wüsste er, wie er reagieren würde, wenn sein Vater auf einmal auftauchen würde? Keine Ahnung, er war total planlos. Und auch, ob er bei der Gelegenheit die Chance ergriffen hätte, seine Mutter erneut zu töten. Immerhin hatte sie ihn geliebt, auch wenn sie es nie gezeigt hatte. Oder sie war mindestens stolz gewesen. Mit Herzflattern erinnerte er sich an die letzten Worte Liras.

Fluch
Er legte seine Ohren an und schaute den Kater misstrauisch an. Fluch hatte bereits viel gesagt, seiner Meinung nach. Aber er wollte auch nichts auf sich ziehen lassen, schließlich war er nicht Schuld. Und so sagte er nur "Sie haben mich verlassen !" mit einem knurren und funkelte den Kater vor sich an.

Karon ließ Fluchs Reaktion vollkommen kalt. "Wenigstens haben sie nicht versucht, sich umzubringen", murmelte er leise in sein dichtes Fell. Wahrscheinlich. Ich würde Lita jeder Zeit wieder töten, wer weiß, was sonst passiert wäre? Das Knurren brachte ihn beinahe zum schmunzeln. "Jaja... Eltern sind nicht so toll zeitweise. Hast du Geschwister?" Er hatte sich immer gefragt, wie es wohl war, die Kindheit nicht allein durchstehen zu müssen. Er merkte, dass Fluch diese Konversation nicht befürwortete, aber er war heute für aufgelegt und hatte keine Lust, wieder nasses Fell zu bekommen.

Fluch
"Zeitweise !?" ein fauchen entglitt ihm und er rammte seine Krallen in den Boden, damit er damit nicht über das Gesicht des Katers fuhr. "Sie waren immer schreckliche Eltern !" Als Karon dann auch noch fragte, ob er Geschwister hatte kurrte er "Sie hat mich auch verlassen !" wütend ließ er seinen Schweif auf den Boden peitschen und fuhr seine Krallen noch tiefer in die Erde. Seine Augen waren voller Hass.

Ein Lachen stieg in Karons Kehle auf. "Reg dich nicht so auf", gluckste er und erhob sich, sodass er den andern überragte. "Niemand ist perfekt", grinste er. Dieses leicht zu provozierende gefiel ihm. Ohne es zu wissen, hatte Fluch ihm seinen Wunden Punkt mitgeteilt. Und so lange er sich vom Wasser fernhielt, war er auf der sicheren Seite. "Ouh, das ist hart", meinte er, das Lächeln verschwand aber nicht von seinen Lippen,"wie heißt sie denn?"

Fluch
Jetzt lachte Karon auch noch ! Fluch kniff die Augen zusammen und starrte sein Gegenüber so wütend an. Doch nach kurzer Zeit sagte er sich selbst, dass er nicht weiter darauf eingehen sollte und sein Blick wurde Emotionslos. "Auf jedenfall hatte sie einen bessern Namen als ich. Und jetzt halt dein Maul." gab Fluch frech zurück.

Karon sah, wie sich Fluch erst aufregte und danach ruhiger wurde. Der Kleine ist nicht schlecht! "Ach, wieso denn?", meinte der Kater belustigt und trat näher zu dem weißen Streuner. "Angst ihren Namen zu sagen?" Ein hämisches Grinsen formte sich in seinem Gesicht.

Fluch
"Ich habe keine Angst ihren Namen zu sagen." entgegnete er mit einer Stimme, die keinerlei Emotionen zeigte. "Du weiß nur schon zu viel." jetzt lag etwas leicht bedrohliches in seiner Stimme, während er den Kater einfach nur anstarrte und nicht auf dessen Grinsen oder dessen provokation einging.

Karons bernsteinfarbene Augen funkelten amüsiert über das zwanghafte ausweichen seiner Fragen. "Würde es dir schaden, wenn ich zu viel wüsste?", fragte er und legte den Kopf schief. Eine Kralle hing im Boden fest und als er sie herausriss, nahm er Gras mit, welches er mit seinen scharfen Zähnen zwischen den Zehen herausrupfte. "Oder hast du Angst, schlecht dazustehen, weil deine Vergangenheit so furchtbar peinlich ist?"

Fluch
Er ignorierte das provozierende des Katers weiter hin. Der wusste doch gar nichts über seine Vergangenheit, da sollte der nicht so etwas über ihn erzählen ! Innerlich brodelte Fluch voller Wut, blieb jedoch ruhig und und zeigte außen nichts. "Es ist nie gut, wenn ein Feind zu viel weiß." miaute er.

"Oh, ich habe etwas ganz anderes gelernt. Man sollte seinen Feind kennen, wie sich selbst. Aber heißt das, wie sind keine Freunde?", feixte Karon mit unschuldiger Miene und versuchte seine Krallen einzufahren, was wegen deren Länge nicht komplett funktionierte. Der Streuner stand einfach da, ein wenig vorgebeugt, um ja bedrohlich zu wirken.

Fluch
Der Kater zog sich nicht zurück, zuckte nicht einmal. Keine Regung von ihm. Er beugte sich nur leicht vor und schaute Karon nun direkt ihn die Augen. Herausfordern. "Ich habe keine Freunde. Nur Feinde." war seine Antwort. "Wie siehts mit dir aus ? Warum streunst du alleine umher. Wo ist deine Familie ?"

Karon grinste unentwegt. "Das ist überaus bedauerlich. Dann sind wir wohl Feinde..." Seine Stimme wirkte so beiläufig als er das sagte, dass er beinahe darüber gelacht hätte. "Meine Familie? Geschwister hatte ich nie. Meine Mutter habe ich umgebracht und mein Vater ist verschwunden. Noch Fragen?" Diese Prise Schroffheit, die nun seine Stimme übernommen hatte, war kaum zu bemerken, aber er wusste, seinem gegenüber würde es nicht entgehen.

Fluch
Nun grinste der Kater breit. Ein wunder Punkt ! "Warum hast du denn deine Mutter umgebracht ? War sie etwa keine tolle Mutter ?" fing er nun an zu fragen "Und dein Vater, hatte der etwa genug von dir ?" Ja. Nun hatte Fluch einen weiteren Feind gefunden, aber was sollte er auch anderes tun ? Er vetraute niemandem, und so war es klar, dass er nur Feinde hatte.

Karons Augen funkelten erneut, nur diesmal ein wenig erzürnt. Natürlich hatte Fluch es bemerkt, was war auch anderes zu erwarten? "Doch, sie war fantastisch, was glaubst du denn?", er gab genauso ungenaue Antworten wie der weiße Kater vor ihm. "Oh, wieso meine Vater nicht zurückgekommen ist, nachdem ich seine Gefährtin abgeschlachtet habe, ist mir ein totales Rätsel..." Die Aussage triefte nur so vor Sarkasmus. Es war doch klar, weshalb Rehal fort war.

Fluch
Er wiegte seinen Kopf leicht zur linken Seite. "Ach, ich dachte er war schon früher fort. Und warum brachtest du deine Mutter um, wenn sie doch so toll war ?" fragte er, während er herausfrodernd in die entzürnten Augen des Katers schaute.

Langsam beruhigte sich Karon wieder, Kälte umgab ihn und als er die Aufen aufschlug, die er Bruchteile eines Herzschlages geschlossen hatte, spiegelte sich gleichgültige Gelassenheit darin, neben der üblichen Feindseligkeit. "Weil sie genau dasselbe versucht hat." Mehr brauchte dieser kleine Wicht nicht zu wissen, mehr erfuhr ja auch er nicht über Fluch. Auch wenn es ihn interessiert hätte, weshalb der weiße Kater so einen Hass auf seine Eltern hatte.

Fluch
Nun wiegte er seinen Kopf nach rechts, während er den Kater immer noch anstarrte, welcher seine Augen für einen Bruchteil eines Herzschlags geschlossen hatte. Karon hatte sich also beruhigt. "Eine interessante Mutter, die versucht ihren Sohn umzubringen." ein knurren schwang in seiner Stimme mit. Seine Mutter hatte zwar nicht versucht ihn umzubringen, ihn aber in den Tod geschickt und einfach im Stich gelassen.

"Mir war jedenfalls nie langweilig als ich bei ihr gelebt habe", meinte er grinsend. Er hatte seine Mutter trotz alle dem immer noch geliebt, schließlich war sie seine Mutter! Da konnte er schwer Hass gegen sie hegen. "Uh, du bist wütend...", bemerkte Karon nüchtern, "fühlst du dich an etwas erinnert?" Wieder ein provozierender Tonfall und die Rollenverteilung war wieder wie zuvor.

Fluch
Er gab nur ein "pff !" von sich und wandte sich dann von dem Kater ab. Seine Ohren leicht nach hinten gerichtet achtete er noch auf den Fremden, während er zum Wasser ging und sich ruhig hinkauerte. Der junge Kater hatte hunger bekommen, und so fing er sich direkt einen Fisch. Mit dem Fisch ging er nun etwas vom Wasser weg und ließ sich unter einem Busch nieder, wo er begann zu essen. Karon ignorierte er.

Karon sah mit Genugtuung, wie sich Fluch abwandte und zum Wasser ging. Als der Kater mit einem Fisch zurückkam und sich verzog, tat er einen auf vernachlässigten Freund. "Und mich lässt du hier verhungern?", fragte er und schnitt eine Grimasse. "Du weißt doch, mich, deinen besten Freund!" Die gespielte Empörung war verschwunden, dafür kam Häme in die Stimme.

Fluch
Er zuckte mit einem Ohr, als er aufschaute und mit einem frechem Ton "Kannst du etwa nicht jagen ? Bist du zu dumm dafür ?" fragte. Dann wandte er sich von Karon wieder ab und aß seinen Fisch weiterhin genüsslich.

Karon grinste. "Denkst du das wirklich?", fragte er und versuchte sich nicht anmerken zu lassen, dass er in der Tat nicht besonders gut Jagen war. Musste ja nicht jeder wissen. Außerdem hatte er gerade keinen großen Hunger. Immerhin war sein Magen noch voll von seiner letzten Mahlzeit.

Fluch
Er schnaubte nur einmal, während er auf dem Fleisch des Fisches kaute. "Man sieht es dir an." meinte er nur und begann nun die Greten abzulecken, das machte ihm beim essen von Fischen immer spaß.

Zweifelnd sah Karon den Kater an. "Inwiefern?", fragte er, darauf bedacht, genau herauszufinden, wie er seine Schwächen vor dem Gegner verbergen konnte. Zwar war es gut, den Feind zu kennen, aber es musste ja nicht unbedingt umgekehrt so sein, oder? Wieder widmete sich der getigerte Kater seiner Fellpflege.