Karon Stellvertreter
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| Thema: Beings - Leseprobe Fr Aug 22 2014, 00:28 | |
| Hab einen Ausschnitt aus dem Versuch ein Buch mit meiner Freudin zu schreiben. Es ist mittendrin, also weiß man wahrscheinlich nicht worums geht.auf jeden fall spielt es auf einem Ball, Blair ist eigentlich halb mit Francesco zusammen und hasst Sunny, ihre "Schwester", weshalb das hier kurz vor einem handgreiflichem Kampf der beiden spielt. Ich hatte ziemlich viel Spaß beim schreiben und meine bf is halb gestorben vor lachen xD hoffe es gefällt: - Spoiler:
„Ich hol uns mal was zum Trinken.“ „Tu das, Jerrilein“, meinte ich uninteressiert und betrachtete meine schwarzlackierten Fingernägel. Im Augenwinkel bemerkte ich, wie Jerome schulternzuckend Richtung Buffet verschwand. Als man nur mehr den dunklen Schopf und die Schultern in dem schwarzen Sakko sah, hob ich den Blick. Um mich herum waren die tanzenden Leiber der anderen Schüler, in wilder Ekstase um das spielende Lied. Mich konnte man dazu nicht begeistern, ich fand nicht viel an dem neumodischen Zeug. Um nicht verloren da zustehen und von einem einsamen Streber angebaggert zu werden, suchte ich einen Tisch, der am Rand der Tanzfläche platziert war. Kurz bevor ich ihn erreicht hatte, bemerkte ich eine Bewegung, die anscheinend das Gleiche vorhatte wie ich. Mit schnellen Schritten versuchte ich vor der Gestalt am Tisch zu sein, um mich dann lässig nach hinten zu lehnen, hämisch zu grinsen und dann mit zuckersüßer Stimme „Leider schon besetzt“ zu trällern. Aber je näher ich dem Rand der Tanzfläche kam, desto deutlicher wurden die Umrisse, das kurze Cocktailkleid und die fliegenden blonden Haare. Zoe. Entsetzten spiegelte sich auf meinem Gesicht. Das letzte was ich jetzt gebrauchen könnte, wäre einer dieser dümmlichen Kommentare meiner Mitbewohnerin. Blitzschnell änderte ich meine Richtung und nahm Kurs auf den einzigen Fluchtort, der im Moment zu erreichen war. Die Toiletten. Ich versuchte nicht zu schnell zu rennen, aber trotzdem nicht zu langsam um mit dem nervigsten Mädchen aller Zeiten, nach Cora, reden zu müssen. Mit der Handfläche drückte ich die Tür auf und stürmte direkt in die erste freie Kabine, schloss ab und hockte mich auf den heruntergeklappten Klodeckel. Die Füße hatte ich angezogen und ich hoffte, Zoe wäre zu blöd, um mich zu bemerken. Aber das Schicksal meinte es nicht gut. Nur Sekunden später hörte ich, wie die Tür aufging. Grauenhafte Technomusik drang in den gedämmten Raum, gefolgt von einer derart enervierenden Stimme, die mein Trommelfell beinahe zum Platzen gebracht hätte. „BLAAAAAIR!“ Ich stellte das Atmen ein und starrte gegen die raue, weiße Tür um nicht laut vor Enttäuschung aufzustöhnen. „Blair? Bist du da?“ Der grässlich hohe Klang von Zoe hatte eine erträgliche Lautstärke angenommen. Ich hörte ein Rascheln und dann tat dieses unmögliche Mädchen etwas, was keiner tat. Sie hatte sich halb auf den Boden gelegt und schaute unter jeder Kabine, ob jemand darin saß. Da meine Füße ebenfalls auf dem Klodeckel ruhten, sah mein Abteil natürlich genauso leer aus, wie alle anderen. „Blaaair?! Wo bist du denn? BLAIR!“ Das letzte Wort brüllte sie schon. Warum ging sie nicht einfach? Ich kämpfte schon gegen den Drang an, die Tür aufzureißen und ihr „Da bin ich!“ ins Gesicht zu SCHREIEN! Hartnäckig wie sie war, wiederholte Fräulein Hyperaktiv ihre vorhergehende Frage. „Bist du wirklich nicht da?“ Langsam klang sie enttäuscht und auch ein wenig verwirrt. „Ja“, schnauzte ich und schlug meine Hände erschrocken über meinen Mund. Scheiße. Verdammte Scheiße. Warum? Innerlich verfluchte ich meinen Hang zu alltäglichem Sarkasmus. „Okay, dann geh ich halt wieder…“, murmelte sie und wieder hörte man die Musik und spürte warme Luft, bis es aus war. Stille kehrte ein und ich atmete gewohnheitsgemäß kurz durch. Das hat sie mir wirklich abgekauft? Einen Moment lauschte ich noch, dann stand ich auf und wollte gerade aufsperren, als plötzlich die Tür aufging und Zoe zurückkam. Mit einem Satz sprang ich zurück, als hätte mich die Klinke gebissen. „Warte mal… Blair?“ Sie klang so enthusiastisch, dass ich es nicht übers Herz bekam, nicht zu antworten. „Ja?“ Ich hatte mich wieder gesetzt und hoffte, sie würde mich bald in Ruhe lassen. „Jaaa! Endlich habe ich dich gefunden! Weißt du, ich wollte ja nicht alleine sein und als ich dich da draußen gesehen habe, wie du auf diesen Tisch zugegangen bist, da hab ich mir gedacht, ‚fragst du doch mal Blair ob sie mit dir ein wenig abhängt‘, aber dann bist du hier rein und ich bin dir nach, aber irgendwie warst du nicht da und ich hab dich gesucht und nach dir gefragt und gerufen und dann-“„Zoe! Halt die Klappe!“, befahl ich und bereute meinen Anflug von Schwäche. Sofort war es still draußen. „Okidoki.“ Diese freundliche Stimme trieb mich in den Wahnsinn, ich musste Zoe nicht mal sehen, um von ihr genervt zu sein. „Was willst du von mir?“, zischte ich durch die WC-Tür. „Ach, eigentlich wollte ich nur ein bisschen quatschen, weißt du?“ „Jetzt?“ „Warum nicht? Was machst du da drinnen eigentlich?“ Ich starrte gegen die weiße Wand. „Dein Ernst?“ Aus der folgenden Stille konnte ich kein Anzeichen von Ironie erkennen. „Denk mal kurz scharf nach, Zoe. Was machen denn normale Menschen auf dem Klo?“ Keine Antwort. Sie dachte also tatsächlich darüber nach. Unglaublich. „AAAAAH!“, die Erkenntnis schien sie gerade zu erleuchten, „Willst du wissen warum ich hier bin?“ „Lässt du mich dann in Ruhe?“ Sie überging meine Frage einfach und begann zu erzählen. „Also, ich bin ja mit diesem einen Typen… wie hieß er gleich? Fr…Fran…“ „Francesco?“ „Ja! Der war’s! Jedenfalls ist dann deine Schwester gekommen und hat ihn sich irgendwie geangelt… Keine Ahnung, was sie gesagt hat, irgendwas von reden, ich hab nicht genau zugehört, aber die beiden sind dann einfach verschwunden…“ „WAS?! “ „Sie sind-“ Ich schlug die Türe auf, ignorierend, dass ich damit das Schloss ruinierte, und sie schwang weit bis sie auf einen Wiederstand traf. „AH! VERDAMMT, Blair!“ Zoe hatte genau hinter der Tür gestanden und sie volle Kanne abbekommen. „Wo sind sie hingegangen?“ Mit funkelnden Augen schaute ich zu ihr, die sich die Nase haltend am Boden hockte. „Du hast mir die Nase gebrochen!“ „Ja, ich weiß, aber wo sind sie jetzt?!“ „Draußen glaub ich…“ Ohne sie weiter zu beachten stürmte ich an ihr vorbei auf die Tür zum Turnsaal zu. Gerade, als ich wutentbrannt aus der Toilette rennen wollte, rief mir Zoe etwas nach. Ich verstand es nicht ganz, aber es klang ähnlich, wie wenn ein hysterisches Huhn „Willst du mir nicht helfen?“ schreien würde. „Nicht wirklich!“, brüllte ich zurück, „Ich habe ein größeres Problem!“ Als ich über die Schulter schaute, sah mich ein fragendes Gesicht an. „Wie groß ist es denn?“ DIE hatte ja mal Nerven! „Ehrlich? Es ist 1,70 groß, Blond und wenn ich es in die Finger kriege, bald ziemlich tot.“ „Na, Gott sei Dank bin ich zwei Zentimeter kleiner…“, murmelte Zoe, „Aber, hilfst du mir trotzdem?“ „Nachher… Wart einfach auf mich. Bin ...gleich wieder da.“ Mit den Worten verschwand ich aus der Tür und rannte durch die Menge. Dass Zoe ernsthaft meinen Worten Glauben schenkte und es sich brav auf den nackten Fließen gemütlich machte, bekam ich nicht mehr mit.
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